Wie du vielleicht bemerkt hast, ist das Thema Ernährung in den letzten Beiträgen ziemlich oft von mir behandelt worden. Aber ich probiere eben gerade ziemlich viel aus, und versuche so das richtige Ernährungskonzept für mich zu finden. Denn, du bist was du isst!
Heute möchte ich dir das Trendthema Intervallfasten vorstellen. Das bedeutet kurz gefasst:
Essen wie es dir gefällt – nur eben nicht den ganzen Tag!
Nachdem ich so viel davon gehört hatte, wollte ich mir selbst ein Bild davon machen, habe mich darüber informiert und dann einfach losgelegt!
Intervallfasten kannst du über einen unbegrenzten Zeitraum, das ganze Leben lang praktizieren. Es ist also eine dauerhafte Ernährungsform. Dadurch kann dein Gewicht reduziert oder wenigstens gehalten werden und dein Körper schüttet Stoffe aus, die Entzündungen abschwächen und vieles mehr.
Der Ansatz von Intervallfasten unterscheidet sich bekanntlich radikal von klassischen Diäten. Ich möchte dir die Methode 16:8 vorstellen das bedeutet:
Über Nacht 16 Stunden fasten und am Tag innerhalb von 8 Stunden zwei bis drei Mahlzeiten essen (die meiste Zeit wird hierbei „verschlafen“). Wenn du von 23 Uhr bis 7 Uhr schläfst, hat du bereits acht Stunden Essenspause hinter dir.
Diese Pause kannst du einfach um einige Stunden verlängern. Ich esse z.B. die letzte Mahlzeit um 18 Uhr am Abend, dann kann ich am nächsten Morgen ab 10 Uhr wieder essen. Ich esse also täglich nach 18 Uhr und morgens bis 10 Uhr nichts. In den restlichen Stunden ist aber dann alles erlaubt.
Jedes beliebige Zeitfenster ist hier möglich und du solltest es entsprechend deiner Essgewohnheiten wählen. Beachte nur: Täglich sollten zwischen deiner letzten Mahlzeit und deiner nächsten Mahlzeit am Folgetag 16 Stunden liegen.
Durch das Intervallfasten baut dein Körper dabei nachhaltig Fett ab, weil sich durch das Fasten dein Stoffwechsel verändert. Dein Stoffwechsel liefert dir rund um die Uhr Energie. Zunächst verbraucht er hierfür alle verfügbaren Kohlenhydrate. Erst nach etwa 12 Stunden Essenspause geht er an deine Fettreserven. Bei einer Pause von 16 Stunden „zapft“ dein Stoffwechsel für rund vier Stunden dein Fett an. Das ist auch der Grund, warum ständiges Snacken deine Fettpölsterchen wachsen lässt.
Schon nach 12 bis 14 Stunden findet also das körpereigene Recyclingprogramm statt. Es ist ein Reinigungs-, Heilungs- und Regenerationsprozess. Dieser Vorgang wird als Autophagie bezeichnet, also die Selbstverdauung und Wiederverwertung von Abfallstoffen in unseren Zellen und in den Zwischenzellräumen.
Die Experten raten dazu, den ganzen Tag über viel zu trinken. Gut eignen sich beispielsweise Wasser, Ingwer- und Kräutertees. So schwemmen diese während den Essenspausen die Magensäure aus und lindern so Gelüste und Hunger.
Wenn du morgens also schon hungrig aufwachst, trinke ein großes Glas Zitronenwasser oder Tee. Das füllt den Magen und dämpft den Hunger. An die lange Zeit ohne Essen muss sich der Körper erst gewöhnen.
Das geht aber in den meisten Fällen sehr schnell, nach etwa drei bis vier Wochen hat sich dein Körper bereits umgestellt. Denn für deinen Körper ist das Intervallfasten eigentlich nichts Unbekanntes. Dein Stoffwechsel ist nämlich für eine Nahrungsaufnahme alle paar Stunden ursprünglich gar nicht konstruiert.
So hat das bei uns herrschende Überangebot an Nahrung leider auch Schattenseiten. Denn dadurch, dass wir permanent mit Nahrung überversorgt sind, essen wir oft ständig und meist zu viel.
Unsere Vorfahren jedoch aßen weder täglich drei große Mahlzeiten, noch konsumierten sie zusätzlich Snacks dazwischen, noch führten sie einen Lebensstil, der kaum körperliche Aktivität enthält.
Zellreinigung anregen, die Vorteile des Intervallfastens:
Dazu gehören die Verbesserung des Stoffwechsels, das Verlangsamen des Alterungsprozesses, die Vorbeugung und Linderung von Krankheiten, die Verbesserung von Konzentration, Stimmung und Schlaf. Es laufen weltweit Studien, um die gesundheitlichen Vorteile des Intervallfastens zu belegen, vor allem jene, die über die Effekte der Gewichtsabnahme hinausgehen.
In dem Augenblick, in dem du Intervallfasten praktizierst, unterbrichst du auch ein Stimmungstief. Entwicklungsgeschichtlich durfte der Mensch während einer Hungersnot auf keinen Fall in Hoffnungslosigkeit verfallen! Hier war es also überlebenswichtig psychisch stark und in guter Stimmung zu bleiben. Deshalb bildet dein Körper vermehrt den Botenstoff Serotonin und du fühlst dich insgesamt einfach happy!
Hat Intervallfasten auch Nachteile?
Bis jetzt sind keine negativen Auswirkungen des Intervallfastens auf den Menschen bekannt, eher im Gegenteil. Fastenperioden sind für unseren Körper die eigentliche Normalsituation, und nicht der ständig aktivierte Stoffwechsel-Stress, der durch pausenlose Nahrungsaufnahme im Körper entsteht.
Folgende Personengruppen sollten jedoch laut Experten nicht Intervallfasten:
- schwangere und stillende Frauen
- Personen mit Untergewicht
- Personen mit Essstörungen
- Kinder
Personen, die Medikamente einnehmen, die auf den Stoffwechsel wirken (z.B. Medikamente bei Bluthochdruck, Diabetes) und Intervallfasten probieren möchten, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen. Im Verlauf könnte eine Anpassung der Medikamentendosis nötig werden.
Das „Wann“ spielt beim Intervallfasten also die größte Rolle. Jedoch solltest du das „Was“ auch nicht aus den Augen verlieren. Eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln sollte die Ausgangsbasis jedes gesunden Lebensstils sein, das gilt auch für das Intervallfasten.
Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Das ist beim Umstellen deines Ernährungsverhaltens nicht anders. Lasse dich trotzdem nicht gleich entmutigen! Dein Körper braucht einige Wochen, um sich an den neuen Rhythmus gewöhnen, doch ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten: Es lohnt sich!
Anfangs ist es mir natürlich noch ganz schön schwer gefallen abends nichts mehr zu snacken, vor allem als die Kinder endlich im Bett waren. Ich esse da eigentlich gerne noch eine Kleinigkeit, oder natürlich auch mal etwas Ungesundes. Nach ein paar Tagen ist es mir aber nicht mehr so schwer gefallen. Ein warmer Tee hat mir bereits genügt um das Gefühl zu haben, noch etwas nahrhaftes zu mir zu nehmen.
Morgens war das ähnlich. Grundsätzlich habe ich in den letzten Jahren immer eher später gefrühstückt . Meistens erst, wenn die Kinder aus dem Haus und in der Schule waren. Daher fiel mir die Umstellung auf eine spätere Uhrzeit nicht sehr schwer, der Hunger ließ sich mit einem warmen Getränk auch erstmal besänftigen.
Insgesamt habe ich einen erholsameren Schlaf, ich fühle mich insgesamt wohler in meinem Körper und meine Verdauung klappt wieder besser.
Das Intervallfasten tut mir einfach gut, und ich werde auf jeden Fall weiter machen! Vielleicht nicht ausnahmslos jeden Tag, denn ein gemütliches Frühstück am Wochenende mit meiner Familie ist mir sehr wichtig. Aber an den meisten anderen Tagen bleibe ich am Ball!
Hast du schon einmal Intervallfasten ausprobiert? Wie ist es dir dabei gegangen? Ich freue mich über deine Anregungen und Erfahrungen!
Quelle: Dr. Eckart von Hirschhausen, Dr. Petra Bracht: Intervallfasten, LaVita.de