Meditation macht happy!

Vor ca. zwei Jahren habe ich begonnen regelmäßig zu meditieren. Als ich damit begann, war es nicht  einfach für mich nur so zu sitzen und in Stille mit mir zu sein. Ich hatte, wie wohl die meisten Anfänger, große Schwierigkeiten zur Ruhe zu finden.

Das Gedankenkarussell hörte nicht auf sich zu drehen. Ich fand meinen Sitz unbequem, plötzlich fing meine Nase an zu jucken, dann ist mein Fuß eingeschlafen. Ich dachte:“ Wie soll ich das nur noch länger aushalten? Wie langweilig! Das ist irgendwie doch nichts für mich“, dann begann ich meine Einkaufsliste im Kopf durchzugehen…

Heute schaffe ich es auch nicht immer zur Stille zu finden, doch es gelingt mir immer besser. Für mich ist es eine wunderbare Methode dem lauten, schnellen und Reiz überfluteten Leben zu entweichen. Einfach einmal die Pausetaste zu drücken.

Der Sinn der Meditation besteht darin, den Geist für kurze Zeit zur Ruhe zu bringen. Es ist also mehr als nur Rumsitzen. Du trainierst das Gehirn darauf „nichts zu tun“. Dein Gehirn ist immer im Dienst, immer voller Gedanken. Wenn du übst regelmäßig „nichts zu tun“, nur mit dir zu sein, zu atmen, dich zu spüren, dich zu zentrieren, hat das ganz wunderbare Auswirkungen auf deine Gesundheit.

Früher hieß es, Meditation sei etwas für Yogis, esoterische Spinner oder Hippies. Zum Glück hat sich diese Einstellung in den letzten Jahren drastisch geändert.  Tatsächlich funktioniert Meditation auch ganz ohne Spiritualität. Es ist sogar ein moderner Trend, ein Lifestyle und für viele hip geworden. Man kann davon halten was man möchte, jedoch ist die positive Wirkung auf die Gesundheit wissenschaftlich belegt.

So z.B. vermindert sich die Herzfrequenz, der Blutdruck und die Atemfrequenz reguliert sich, es wird weniger Sauerstoff verbraucht, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wird erhöht.

Auch bei Stress, Schmerzen, Angst kann Meditation zu mehr Wohlbefinden, Gelassenheit und einem Gefühl der Ruhe beitragen, denn es werden die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Wer regelmäßig  für mindestens 15 Minuten meditiert, für den lassen sich sogar positive dauerhaft veränderte Gehirnströme messbar machen (die sogenannte „neuronale Glückseligkeit“). Weiterhin geht die Aktivität der Amygdala zurück (d.h. die Wahrnehmung von Bedrohungsreizen, Wut und Angst) und emotionale Prozesse werden besser reguliert. Es lohnt sich also in vielen Aspekten!

Wenn du dich bewusst aus dem Alltag heraus auf Meditation einlassen möchtest, kann dies anfangs eine gewisse Übung und Disziplin bedeuten. Jedoch musst du nicht den Lotussitz beherrschen. Räucherstäbchen und Kerzenschein sind auch nicht unbedingt nötig. Hier einige Tipps:

  1. Schaue doch mal nach Meditationskursen für Anfänger. Vielleicht gibt es ein spirituelles Zentrum, ein Yogastudio oder auch eine Volkshochschule (VHS) bei dir im Ort. Ich habe selbst erst vor kurzem wieder eine Meditationsgruppe besucht. Es ist immer schön von einem Meditationslehrer angeleitet zu werden. Außerdem macht mir der Austausch in der Gruppe immer sehr viel Spaß.

2. Es gibt zahlreiche geführte Meditationen auch im Netz, da ist bestimmt etwas passendes dabei. Weiterhin sind CDs auch eine Möglichkeit um zu starten.

3. Ich persönlich habe mit dem Meditations-Programm auf YogaEasy.de von Petros Haffenrichter begonnen. Dies dauert 30 Tage und besteht aus drei Modulen mit jeweils neun Einheiten. Man beginnt mit 7 Minuten in der ersten Woche und steigert sich auf 28 Minuten in der letzten Woche.

4. Aktuell arbeite ich gerne mit der App von 7Mind. Hier kann Zeit und Dauer mit einem Gongton eingestellt werden. Diese App bietet sogar auch einen kostenlosen Grundkurs.

Grundsätzlich brauchst du aber diese ganzen Hilfsmittel auch gar nicht. Setze dich einfach hin, konzentriere dich auf deinen Atem und leg los!

Um den Start zu erleichtern hilft eine feste Uhrzeit und ein Ort an dem du dich wohlfühlst und vor allem nicht gestört wirst. Du solltest einen bequemen Sitz finden, in aufrechter Haltung sein, sowie eine angenehme Position für die Hände finden.

Sei geduldig und akzeptiere das Gedankenkarussell! Der Kopf ist immer aktiv, solange wir leben. Im Yoga sagt man  dazu „monkey mind“ – der Verstand ist wie ein wilder Affe, der von einem Ort zum nächsten springt. Du musst sozusagen lernen ihn zu „zähmen“. Dafür braucht es genauso Übung, wie für jedes andere körperliche Training auch.

Der erste Schritt ist, deine Gedanken aus einer neutralen Beobachter-Position wahrzunehmen und sich nicht in ihnen zu verfangen. Bleibe achtsam, nimm` einfach nur wahr – und dann lasse die Gedanken vorbeiziehen.

Meine persönliche Erfahrung war, dass ich bereits nach einigen Wochen der Meditation, schon oft viel gelassener mit meinen Kindern sein konnte. Irgendetwas hatte sich in mir verändert. 

Natürlich gelingt es mir auch nicht immer täglich zu meditieren, doch ich bemerke inzwischen schnell, wie wichtig es für mein Wohlbefinden geworden ist. Es hilft sehr dabei mir Unbewusstes bewusst zu machen, meinen Körper zu entspannen und meinen Geist klar zu halten. 

Jetzt habe ich aber unendlich viel geredet über das Thema Meditation. Versuche es einfach, setze dich hin und erlaube dir, ruhig zu werden!

 

Quelle: Ulrich Hoffmann: Mini-Meditationen, yogaeasy.de