Ausmisten macht happy!

Der Frühjahrsputz, was für ein Phänomen! Wieso fühle ich mich zu Beginn des Jahres eigentlich immer so angetrieben, alles auf den Kopf zu stellen?

Laut meiner Recherche nutzten unsere keltischen Vorfahren den Frühjahrsputz zur Reinigung und kamen dadurch dem Bedürfnis nach Erneuerung und Entfaltung nach.

Das Frühjahr und das Osterfest stehen unter dem Aspekt von Wiedergeburt und Erneuerung. Wir freuen uns, dass wieder alles wächst und blüht. Die Menschen und die Farben kehren sozusagen wieder in die Welt zurück.

Ausmisten ist für mich als Mensch mit Ordnungswahn enorm wichtig. Ich liebe es regelmäßig meine Wohnung von unsinnigen und überflüssigen Dingen zu befreien.

Als Mutter von 2 Kindern im Grundschulalter, muss ich quasi die ständig wachsenden Ansammlungen von Papier, die voll geschriebenen Schulhefte, Zeichnungen, Bastelarbeiten, Schokoladen- und Bonbonpapierchen, die einzelnen Socken, diverse Wollknäuele, Playmobilfiguren, die gesammelten Steine und Stöcke, die beschädigten Stofftiere u.v.m. unter Kontrolle halten, denn sonst sammelt sich rasant schnell etwas an!

Nach dem Ausmisten fühle ich mich wie ein neuer Mensch, befreit, leicht und voller Energie! Vor allem liebe ich das Gefühl, wenn ich ein Zimmer betrete und alles ordentlich, übersichtlich und schön arrangiert ist. Leider ist dieses Gefühl nicht von langer Dauer, trotzdem brauche ich das, ich bin nun einmal ein Ordnungsfreak!

Vielleicht hast du ja auch gerade Lust auf eine Entrümpelungsaktion bekommen?

Kennst du schon die „KonMari”-Ausmist-Methode? 

Die Japanerin Marie Kondo hat mit ihrem Buch „Magic Cleaning“ einen Bestseller geschrieben. Es geht dabei um die Methode sich von Dingen zu trennen zu denen man keine emotionale Verbindung hat, denn Erinnerungen und Ängste spielen beim Loslassen von Altem eine bedeutsame Rolle.

Ihre These lautet: Zwei Drittel der Sachen in einem Haushalt können entsorgt werden. Es wird nur das behalten, was Freude bereitet. Als Japanerin ist Platzmangel gewiss ein wichtiges Thema für sie und so sind viele ihrer radikalen Tipps wohl eher auch praktischen Überlegungen geschuldet.

Marie Kondo rät dazu alles nach Kategorien auszusortieren

Sie empfiehlt dabei diese Reihenfolge zu beachten: Kleider, Bücher, Papiere, Kleinkram, Erinnerungsstücke. Kleidung fällt den meisten am leichtesten und man trainiert sich im Abschiednehmen. Erinnerungsstücke fallen den meisten Menschen am schwersten auszusortieren, diese kommen zum Schluss.

Das einzige Entscheidungskriterium beim Ausmisten: Bereitet dir der Gegenstand (noch) Freude? Marie Kondo rät, auf das Körpergefühl zu achten. Wie fühle ich mich mit dem Gegenstand? Zieht er mich runter, werde ich verspannt oder sagt jeder Körperteil „Ja“? „Liebst“ du den Gegenstand?

Wenn ja, darf er bleiben, wenn nicht, muss er weg. 

Ob man ihren spirituellen Ansatz mag oder nicht ist wohl Geschmackssache. Ich finde einige Ideen gut, andere finde ich für mich wiederum etwas zu radikal.

Die folgende Vorgehensweise hat mir persönlich stets sehr geholfen:

  • Ich beginne meine Aktion mit dem Ausmisten von Raum zu Raum
  • Ich setze mir einen gezielten Zeitraum, indem ich die Aktion erledigen möchte. Für meine Wohnküche zum Beispiel setzte ich mehrere Tage an, da dies der größte Raum der Wohnung ist, und ich dann gleich eine Grundreinigung aller Küchengeräte mache.
  • Ich stelle Mülltüten und verschiedene Kisten auf und sortiere nach Thema: für den Kinderbasar, für den Flohmarkt, für die Spende, für die Müllverbrennung etc.
  • Ich beginne mit kleinen Zonen und arbeite mich dann zu den großen vor. Wenn ich eine kleine Zone ausgemistet habe, wie etwa eine Schublade oder einen Schrank, werde ich dann so motiviert, dass ich weitermache und Spaß daran habe weitere Bereiche zu durchforsten.
    Außerdem ist eine Schublade oder ein Teil eines Schrankes meist schnell aufgeräumt, das kann man auch gut mal einschieben!
  • Ich betrachte beim Ausmisten jeden einzelnen Gegenstand und frage dich: Benutze ich ihn wirklich noch? Wenn ich diese Frage nicht eindeutig mit „Ja“ beantworte, muss er weg!

Mein Ziel ist einfach ein schönes, aufgeräumtes Zuhause mit schönen Dingen in einwandfreiem Zustand, an dem alles einen sinnvollen Platz hat. So dass ich mich wohlfühlen kann. Am Ball zu bleiben ist dabei oft eine große Herausforderung, denn viele Dinge kommen mir, vor allem mit kleinen Kindern, in die Quere. 

Doch es tut so gut sich von allen Dingen, die festhalten zu befreien! In unserer materialistischen Gesellschaft formiert sich sowieso langsam der Trend zur Erkenntnis, dass weniger tatsächlich mehr ist. Dass Loslassen frei macht für das, was man wirklich will.  

Also, leg los! Stehe kurz auf und gehe durch deine Wohnung. Wie viele Dinge in deinem Zuhause brauchst du da wirklich? Wie viele davon findest du schön? Wie viele deiner Klamotten passen und stehen dir tatsächlich?

Oft sind wir in Gewohnheiten gefangen, weil die ausgetretenen Pfade am bequemsten sind und weil wir noch keine Alternativen sehen. Deshalb macht es Sinn, regelmäßig seinen Lebensstil zu hinterfragen.

Probiere es doch einfach selbst aus: Entsorge alles, was nicht mehr zu dir passt, und schaffe so Raum für dich und somit für etwas neues!

Viel Freude und Motivation bei deiner kleinen oder großen Ausmistaktion!

 

Quellen: Marie Kondo, Magic Cleaning, yogaeasy.de, Life.club.de