Bist du zu sauer?

In unserem enorm schnelllebigen Alltag, kommt gesunde Ernährung und ein Leben in Balance oft zu kurz. Wir haben immer weniger Zeit, konsumieren zu viel Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch.

Unsere Nahrung ist insgesamt über-raffiniert und unnatürlich geworden. Deshalb lohnt es sich durchaus immer mal wieder darüber nachzudenken, was du dir eigentlich so in den Einkaufswagen legst.

Denn spätestens wenn deine Gesundheit nicht mehr stimmt, und dein ganzer Fokus darauf ausgerichtet ist, wieder gesund zu werden, beginnst du nach Ursachen zu forschen.

Dies hat auch bei mir dazu geführt mich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Ich möchte jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, das dies meine eigenen Erfahrungen und Recherchen sind. Ich bin keine Ärztin, Heilpraktikerin, Ernährungsberaterin o.ä.

Weiterhin ist die Übersäuerungstheorie nicht unumstritten und es gibt viele Kritiker, da es wohl noch keine echten wissenschaftlichen Beweise für die Zusammenhänge von einem erhöhten Säureniveau im Blut und bestimmten Beschwerden bzw. Krankheiten gibt.

Trotzdem lohnt es sich deinen Säure-Basen-Haushalt zu testen, denn viele wissen gar nicht, dass sie vielleicht übersäuert sind und kämpfen mit Müdigkeit, Allergien, Infektanfälligkeit oder häufigen Kopfschmerzen. Von manchen Experten wird ein Zusammenhang für eine Übersäuerung vermuten.

Am besten kann ein Arzt den pH-Wert über eine Blutgasanalyse feststellen. Für zu Hause gibt es Urin- und Speichel Teststreifen, die jedoch weniger aussagekräftig sind.

Die Meinungen gehen hier wieder auseinander: teilweise wird behauptet, ein pH-Teststreifen reiche für eine Diagnose aus. Ich bin jedoch der Meinung, dass so bereits ein erster Hinweis gegeben werden kann, ob vielleicht ein Risiko für eine Übersäuerung besteht.

Der pH-Wert

Ein PH von 7 gilt als neutral, alles was darunter liegt als sauer, was darüber liegt als basisch (bzw. alkalisch). Jeder Bereich des Körpers hat einen idealen PH-Wert damit alle Stoffwechselprozesse ungestört ablaufen können.

Im Magen ist es extrem sauer, im Dünndarm dagegen liegt der PH mit ungefähr 8 eindeutig im basischen Bereich. Insgesamt ist unser Körper ein ausgeklügeltes Säure-Basen-System. Unser Blut beispielsweise hat einen ph-Wert von 7,36 – 7,44.

Um dieses in seinem Gleichgewicht zu halten, gibt es verschiedene körpereigene Regelmechanismen. Werden dem Körper jedoch über Jahre zu viele Säuren zugeführt, dann sind die Regelmechanismen irgendwann überlastet. Die Folge: es tritt eine Übersäuerung ein und der Körper äußert dies durch die ersten Symptome.

Folgende Anzeichen für eine mögliche Übersäuerung konnte ich finden:

  • Zahnprobleme
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Nervenschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen
  • verschiedene Formen von Rheuma
  • verschiedene Formen einer Allergie
  • unspezifische Entzündungen
  • häufige Erkältungen
  • Bindehautentzündungen
  • starke Cellulitis

Hilft eine Basenkur?

Ich habe mich schon sehr viel mit dem Thema „Detox“ auseinandergesetzt und auch schon einiges ausprobiert. Ich finde es sehr wichtig mich auf körperlicher und emotionaler Ebene immer mal wieder zu „reinigen“, wenn es nötig ist. Ich bin ein Fan von wöchentlichen Saftfasttagen, regelmäßigem Detox oder Kuren.

Natürlich gibt es auch viele natürliche Hilfsmittel, die dir helfen deinen Säure-Basen-Haushalts wieder flott zu kriegen.

Ich bin gerade dabei eine ganzheitliche Basenkur nach Dr. med. Ewald Töth zu machen. Schon bereits nach einer Woche fühlte ich mich anders. Ich kann es nur so beschreiben: ich fühle mich „innerlich weicher“ und ich bin morgens nicht mehr so gerädert, als hätte ich kaum geschlafen.

Die Basenkur von Dr. med. Ewald Töth ist ein natürliches Hilfsmittel, das sich aus Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Zinkcitrat zusammensetzt und positiv auf den Säure-Basen-Haushalt auswirkt.

Es gibt natürlich zahlreiche Basenkuren, doch eben diese wurde mir empfohlen und ich komme gut damit zurecht. Ich möchte hier keine Werbung betreiben, doch vielleicht bringt dich meine Erfahrung auf eine Spur.

So kannst du auch selbst aktiv werden und vielleicht einen Heilpraktiker aufsuchen, oder in einem guten Reformhaus nachfragen. Schaden wird es dir auf keinen Fall!

Was kannst du noch für deinen Körper tun?

Der Zusammenhang zwischen Säure-Basen-Haushalt und Ernährung ist offensichtlich. Alles was generell als „ungesund“ zu bezeichnen ist (Zucker, Fleisch, Weißmehl usw.) wird eher sauer verstoffwechselt. Gemüse, Obst und Wasser eher basisch.

Was macht unseren Körper „sauer“?

Die Übersäuerung unseres Körpers wird maßgeblich durch den Verzehr säure-bildender Nahrungsmittel und einer ungünstigen Lebensweise beschleunigt. Dazu gehören vor allem:

  • Tierische Eiweiße wie Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
  • Milch und die meisten Milchprodukte
  • Kaffee, Alkohol, Softdrinks
  • Zucker
  • Kuchen, Schokolade, Süßigkeiten, Eis
  • Weißmehlprodukte (Nudeln,Brötchen, Kekse, Kuchen)
  • polierter Reis
  • Nikotin
  • Synthetische Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker (Glutamat), Süßstoffe etc.
  • Zahngifte wie Quecksilber, Palladium etc.
  • Toxine, die von Bakterien und Pilzen ausgeschieden werden
  • übertriebener Sport
  • aber auch Stress, Angst, Sorgen, Ärger und negative Gedanken

Was sind basen-bildende Lebensmittel?

  • Gemüse, Salate, Gewürzkräuter
  • Obst, Trockenfrüchte (ungeschwefelt!)
  • Mandeln
  • Algen
  • Getreideflocken
  • Brot, bevorzugt Vollkorn-Dinkel-Brot
  • Pasta (eifrei, bissfest gekocht)
  • Reis, bevorzugt Naturreis
  • Kartoffeln
  • Mineralwasser ohne Kohlensäure, u.v.m.

Neutrale Lebensmittel sind u.a.:

  • Leitungswasser
  • Butter, Tofu, Schafsmilch
  • Walnüsse, Erdnüsse
  • Naturbelassene Öle (Olivenöl, Distelöl, Sonnenblumenöl,…)
  • Honig
  • Hülsenfrüchte

Mit Sicherheit gibt es bei diesen Aufzählungen noch einiges zu ergänzen!

Es leuchtet mir ein, dass es durchaus schwer fällt nur nach dieser Regel zu essen. Jedoch bietet dir z.B. das Clean Eating, (dazu gibt es bereits einen Beitrag von mir), ein Ernährungskonzept, das vieles hiervon vereint.

Ich versuche immer wieder die 70/30 Regel in meinen Alltag zu integrieren. Die Vorgabe: 70 Prozent der verzehrten Lebensmittel sollten basisch sein, 30 dürfen säure-bildend sein. Da sind dann auch Fleisch und Fisch, sowie Milchprodukte wieder erlaubt.


Um dir nun eine umfassende Zusammenfassung zu geben, habe ich mir folgende Schritte überlegt:

1. Bevorzuge basische Lebensmittel
Ob ein Nahrungsmittel im Körper sauer oder basisch reagiert, hat erst einmal nichts mit seinem Geschmack zu tun. Eine Zitrone wirkt im Körper basisch!

2. Reduziere säure-bildende Nahrungsmittel

3. Atme!
Die Lunge ist das mengenmäßig bedeutendste Organ für die Säure-Ausscheidung, in Form von Kohlendioxid atmen wir den ganzen Tag über große Mengen an Säuren aus. Spaziergänge an der frischen Luft, aber auch Atemübungen, die die Tiefe der Atemzüge intensivieren, sind zu empfehlen. 

4. Die Leber pflegen und unterstützen
Auch die Leber ist ein wichtiges Organ um das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten. Am besten unterstützt du die Leber bei ihrer Arbeit indem du sie schonst!

Leber belastend ist natürlich Alkohol, aber auch viele Medikamente werden durch die Leber abgebaut. Bitterstoffe aus Obst, Gemüse und Kräutern wirken dagegen positiv auf die Gesundheit der Leber. 

5. Komme ins Schwitzen!
Die Haut als unser größtes Organ und größter Kontaktpunkt zur Außenwelt ist natürlich auch am Säure-Basen-Stoffwechsel beteiligt. Vor allem über den Schweiß kann unser Körper überschüssige Säuren bequem loswerden.

Auch darum ist Sport bzw. regelmäßige Bewegung sinnvoll. Ein Saunabesuch wirkt ebenfalls entsäuernd und ab und an kann auch ein sogenanntes Basenbad sinnvoll sein.

6. Reduziere Stress!
Stress, vor allem dauerhafter, chronischer Stress, kann ebenfalls eine Ursache der Übersäuerung sein. Denn die Stress-Hormone Cortisol und Adrenalin sorgen dafür, dass der normale Stoffwechsel ins Schlingern gerät.

Die Verdauung wird gedrosselt, Leber und Nieren arbeiten nur noch eingeschränkt und sogar die Atmung leidet unter dem dauerhaften Stress. 

Ich hoffe, ich konnte dir einen ersten kleinen Einblick in die „Welt“ des Säure-Basen-Gleichgewichts geben. All diese Daten habe ich im Netz gefunden. Es war mein Ziel diese komplexen Vorgänge im Körper auf leicht verständliche Art zu beschreiben.

Quelle:La Vita.de, fitforfun.de, gesund-heilfasten.de