Was ist eigentlich Resilienz?

Sicher hast du dich auch schon einmal gefragt, weshalb es manchen Menschen besser gelingt mit Schicksalsschlägen oder Krisen umzugehen als anderen.

Manchmal ist das Leben nicht aus Zuckerwatte, doch wie rappelst du dich wieder auf, wenn es dich umgehauen hat?

„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker“. (Friedrich Nietzsche)

Wie du dir sicher denken kannst, gibt es dazu einige Erkenntnisse aus der Forschung. 

Das lateinische Wort „resiliere“ bedeutet übersetzt „abprallen, zurückspringen“. Damit ist also gemeint, wie es zu schaffen ist, in schwierigen Lebenssituationen Stärke zu zeigen, Schwäche zuzulassen oder Ressourcen zu nutzen, die dazu beitragen das eigene Wohlbefinden wieder zu erlangen oder gar zu stärken.

Resiliente Personen haben also erkannt, dass sie selbst es sind, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen.

Diese mentale Widerstandsfähigkeit kann erlernt werden, sagt die Forschung. Es gibt verschiedene Modelle und Studien, die belegen, dass es sich  trotz schlechter Ausgangsbedingungen (wie z.B. einer traumatischen Kindheit), um einen dynamischen Anpassungsprozess handelt. 

Was sind also die Tipps zur Förderung der Resilienz? 

1. Baue ein soziales Netzwerk auf

Es leuchtet ein, dass zwischenmenschliche Beziehungen sehr wichtig sind. Es ist so wichtig Menschen zu haben, die für dich da sind. Dabei spielt es keine Rolle ob es die eigene Familie, Freunde, Kollegen oder Nachbarn sind. Das Wichtigste ist, dass du ihnen vertraust und du dich auf sie verlassen kannst. 

Doch Hilfe ist auch keine Einbahnstraße, sie für andere im Gegenzug zu leisten, ist genauso wichtig. 

Grundsätzlich ist es gesünder eine aktive Bewältigungsstrategie zu haben, d.h. Probleme zu lösen, indem man Informationen einholt oder Unterstützung sucht, als den Kopf in den Sand zu stecken und alles zu verleugnen und zu vermeiden.

2. Bringe mehr Achtsamkeit in dein Leben

Das Wort Achtsamkeit scheint seit längerem in aller Munde zu sein. Es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass gezielte Achtsamkeitsübungen wie in der Meditation, im Yoga oder der Atemarbeit enorme Vorteile für die psychische Gesundheit bringen.

Achtsamkeit trainiert dich deine Gefühle und Gedanken besser zu beobachten. Regelmäßig geübt, verändert sich nicht nur die Biochemie deines Körpers, sondern auch die Hirnstruktur.

Matthieu Ricard, ein buddhistischer Mönch, gilt als einer der „glücklichsten Menschen“, so sagt man. Durch seine jahrelange Meditationspraxis, ist die an der Entstehung von Angst beteiligte Amygdala bedeutend kleiner als bei anderen Menschen. Dies bedeutet in der Praxis, dass er z.B. bei einem plötzlichen lauten Geräusch nicht einmal mit der Wimper zuckt…

3. Sei körperlich aktiv

Es ist ebenso einleuchtend, dass Sport erheblich zum körperlichen und mentalem Wohlbefinden beiträgt. „Vom Kopf in den Körper“, lautet auch meine Devise. Sport wirkt stressmindernd und sorgt einfach für einen klaren Kopf. Ganz egal wie sportlich aktiv du bist, ob ein flotter Spaziergang an der frischen Luft, Schwimmen, Laufen oder Radfahren. Hauptsache du bewegst dich!

4. Finde deinen Sinn
„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“. (Friedrich Nietzsche)

Menschen, die eine Aufgabe im Leben haben, sind in der Regel resilienter als diejenigen, die das Gefühl haben, nichts zu haben. Was hat das zu bedeuten fragst du dich?

Versuche eine positive Zukunftsperspektive zu entwickeln. Wer für etwas kämpft, an das er glaubt, kann sehr stark sein. Der amerikanische Psychologe, Michael Fordyce, umschrieb den Begriff „Sinngehalt“ mit Aktivitäten, die einem wichtig und bedeutsam erscheinen. Dazu gehört vor allem der ausgeübte Beruf, ein Ehrenamt oder auch ein Lebensentwurf, der sich richtig anfühlt. 

5. Bleibe optimistisch und fördere positive Emotionen

Optimismus ist die Tendenz, Erlebnisse positiv zu interpretieren. Dies gilt für die Vergangenheit, die Gegenwart wie auch für die Zukunft. Versuche deine Aufmerksamkeit auf positive Dinge zu richten und tue mehr von dem was dir Spaß macht. 

Positive Emotionen (Vergnügen, Freude, Spaß) tragen natürlich sehr zum Wohlbefinden bei. Finde heraus, was du mit wenig Aufwand tun kannst, um in eine heitere, gelöste Stimmung zu kommen.

Das kann ein heißes Bad, ein Telefonat mit der besten Freundin, ein lustiger Film, ein unterhaltsamer Roman oder auch ein kleiner Ausflug sein. Wichtig ist, wechsle deinen Fokus und lenke dich ab!

Vielleicht hat dich der eine oder andere Tipp zum Nachdenken angeregt.
Was tust du um schwierige Phasen in deinem Leben zu bewältigen?